Reisebericht Bali

Bali – die Reise von Süd nach Nord.

Bali gilt als die westlichste der Kleinen Sundainseln und liegt im indischen Ozean zwischen Java und Lombok.
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 95 km, von seiner Westspitze bis zur Ostspitze sind es 145 km. Etwa drei Viertel der gesamten Inselfläche ist mit Bergen überzogen, meist vulkanischen Ursprungs.

Es wird schnell klar, warum Bali auch die „Insel der tausend Tempel“ genannte wird. Nicht nur, weil jedes Haus seinen eigenen kleinen Tempel hat.
Auf der vorwiegend hinduistisch geprägten Insel hat Religiosität einen hohen Stellenwert und täglich werden entsprechende Zeremonien veranstaltet. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum es viele Menschen hierher zieht, um zu meditieren und die Spiritualität zu erleben.

Als meine Entscheidung feststand nach Bali zu fliegen hatte ich keinen festen Plan. Dort bleiben wo es mir gefällt, weiterziehen wenn nicht. Es ist schon verrückt was sich manchmal für Situationen ergeben.

Kaum hatte ich meine Flüge rausgesucht und gebucht, ging einige Tage später die Meldung durch die Presse das der Mount Agung, einer der sehr vielen, noch aktiven Vulkane in Indonesien … ja was wohl?
ausgebrochen ist. Ganz schlechtes Timing, dachte ich und hatte nur eine Hoffnung: „Der Flieger muss nur landen können, wenn ich dort ein halbes Jahr festsitze: Pech gehabt oder eben auch nicht.“

Wie man sieht hat es geklappt und so bekam ich die vielleicht einmalige Gelegenheit in meinem Leben, einen aktiven Vulkan zu sehen.

Meine Reise beginnt südlich, besser besagt im Südwesten der Insel in der Gegend um Sanur. In dem ehemals verschlafenen Fischerdörfchen finden sich die meisten Touristen ein und dementsprechend groß ist der Trubel an den vielen Stränden. Wer sich, so wie ich, von Sanur aufmacht um von dort aus die Touristenhochburgen Seminyak, Legian und Kuta zu entdecken sollte sich vom Verkehrsgetümmel nicht abschrecken lassen. Ich war froh das ich die Gelegenheit hatte, es zu sehen. Und auch froh, das ich weiterziehen konnte, denn mir war es hier viel zu hetisch und turbulent.
Deshalb habe ich mich hier nur kurz aufgehalten und hatte nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Und so entdeckte ich das vielleicht kleinste Hotel der Welt, lernte einen guten Freund Namens Puto sowie seine Schwester Puto kennen und ja, ich war auch über die Namen verwundert. Dazu schreibe ich später noch etwas, auch zu der Hochzeit zu der Puto und Puto mich später eingeladen hatten (nicht meine, das hatten wir vorher geklärt), wie ich mir ihr Zuhause anschauen durfte und beeindruckt war, das dort jede Familie ihren eigenen Tempel bzw. sogar eine kleine Tempelanlage hat und das, wenn man dort ein Kind geboren hat ein Wochenbett unter einem kleinen Reisspeicher an der frischen Luft eingerichtet bekommt wo … Fortsetzung folgt.

Der Vulkan

Der Bereich um den Mount Agung war innerhalb eine Radius von 12 km abgesperrt. Die Fahrt durch die Absperrung war sehr abenteuerlich und führte mich über kleine Wege, durch kleine Dörfer und einmal hatte ich sogar Begleitung. Ein paar Sicherheitskräfte die hinter mir her eilten. Aber einen kleinen geliehenen125 ccm Scooter sollte man nicht unterschätzen, ich hatte es geschafft. Meine Vernunftgrenze hatte ich bei ca. 7 km gesetzt, vorher nochmal den Tank checken fand ich auch nicht ganz unwichtig. Ich hatte eher wenig Erfahrung mit aktiven Vulkanen aus Deutschland mitgebracht (natürlich gar keine), also besser nicht übertreiben.

Die Anfahrt führte mich durch eine gespenstische Gegend. Mehr als 80.000 Menschen waren zu der Zeit evakuiert. Verlassene Dörfer, Häuser und Läden, die Atmosphäre hatte etwas gespenstisches. Leere und Stille, durch die Strassen wehten ein paar Müllfetzen und hier hätte man genauso gut die Zombi-Apokalypse verfilmen können.

Und dann … stand ich vor ihm aber das stimmt natürlich nicht. Aus 7 km auf den Mount Agung zu schauen kann man sich schwer vorstellen, denn es ist natürlich sehr weit weg. Aber es war beeindruckend, zu der Zeit stieß er große Mengen an Wasserdampf aus, die Vorzeichen des später stattfindenden Ausbruch. Er wirkte auch aus der Entfernung riesig und das Gefühl, welche Gewalt dieser Berg jederzeit freisetzen könnte wenn er ausbricht habe ich gefühlt.

Ich war in der Zeit einige Male dort und wie es halt immer so ist im Leben standen bei meinen letzten Besuch dort plötzlich 2 Polizisten (oder Sicherheitskräfte?) hinter mir. Während ich noch überlegte, wie weit ich mit der Ausrede kommen würde das ich mich verfahren hätte, lächelten mich die beiden mit ihrer freundlichen indonesischen Art an, ein gutes Zeichen. Wir haben uns etwas unterhalten und nach einer freundlichen Ermahnung habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Aber diesmal in die andere Richtung. Der letzte große Ausbruch davor fand 1963 statt, damals kamen mehr als 1600 Menschen zu Tode und deshalb gilt natürlich safety first.

Es geht auch anders und deshalb folgt hier später noch ein Bericht über die Besteigung des Mount Batur in Begleitung von zwei sehr sympathischen französischen Studentinnen und noch einigen anderen Menschen aus allen möglichen Ländern dieser Welt bis auf 2000 m Höhe. Der Mount Batur ist ist allerdings wirklich erlöschen, hier erlebte ich den schönsten Sonnenaufgang meines Lebens um 6:15 Morgens mit einem kleinen Becher Kaffee in der Hand und ungewohnter Kälte und .. coming soon.

DMZ Bali 3D Art Museum

Ein kurzer Zwischenstop auf dem Weg zum Bali Provincial State Museum (Negeri Propinsi Bali).

Im DMZ Bali 3D Art Museum finden sich handgemalte, perspektivische Bilder. Wer sich am markierten Platz befindet und ein Foto schießt, befindet sich dann mitten im Bild.

DMZ 3D Art Bali
Eingangsbereich mit Abbildung „Salvador Dali“

Einstein darf nicht fehlen

DMZ 3D Art Bali
Eingangsbereich mit Abbildung „Albert Einstein

Denah Monumen Perjuangan Rakyat Bali

Das Bajra Sandhi Monument wurde als Denkmal für die Kämpfe der Balinesen. Das Denkmal befindet sich vor dem Büro des Gouverneurs von Bali in Denpasar. Denpasar ist die größte Stadt und gleichzeitig Hauptstadt der Provinz Bali. Zur Zeit der holländischen Kolonialherrschaft wurde auch der Name „Den Pasar“ verwendet, was soviel wie „Zentralmarkt“ bedeutet. Das Denkmal wurde 1987 erbaut und am 14. Juni 2003 von Präsident Megawati Sukarnoputri eingeweiht.

Über den Dächern

Auf dem Dach des Denah Monumen Perjuangan Rakyat Bali entstand dieses Foto.

Hierhin hatte ich mich zurückgezogen um die Atmosphäre zu genießen. Währenddessen wurde hier ein Foto Shooting veranstaltet. Kein Wunder, denn die Kulisse lädt dazu ein.

Vielen Dank dafür, das wäre doch nicht nötig gewesen.

Bali’s Reisfelder

Landschaft und laden zu einem Spaziergang ein.
Mit die größten und bekanntesten sind die Tegalalang Terrassen. Hier steht zwar der Tourismus als attraktives Ausflugsziel im Mittelpunkt, aber dennoch lohnt es sich hier einen Tag zu verbringen, alles zu Fuß zu erkunden oder bei einer Tasse balinesischem Kaffee dem bunten Treiben zuzuschauen.

Jatiluwih Reisterrassen

Auf der Kaffeeplantage

Die balinesischen Angestellten strahlen nicht nur für das Foto Freundlichkeit, Ruhe und Gelassenheit aus. Sie sind einfach so.

Eines vorweg, der balinesische Kaffee zählt für mich zu den besten der Welt. Aber als würde das nicht reichen, gibt es hier Kopi Luwag, den teuersten Kaffee der Welt. Heimische Schleichkatzen fressen die Früchte des Kaffeestrauches und scheiden die Bohnen wieder aus. Auch wenn vielerorts beteuert wird, das die Tiere dort frei leben, gibt es daran berechtigte Zweifel. Leider muß man davon ausgehen, das viele der Schleichkatzen in Käfigen gehalten werden und ihre einzige Beschäftigung darin besteht, Kaffeefrüchte zu fressen. Money makes the world go round.

Und übrigens … die etwas größere Tasse links im Bild mit Kopi Luwag hat mich 50.000 gekostet. Zum Glück keine Dollar, sondern Rupiah. Umgerechnet sind das ca. 2,50 €.

Und es hat mich nicht schöner gemacht,
10 Jahre jünger bin ich auch nicht davon geworden der heilige Geist ist auch nicht in meinen Körper gefahren.

Acht Kostproben und der teuerste Kaffee der Welt

Und der Geschmack? Da habe ich keinen Unterschied schmecken können, einfach nur gewohnt guter balinesischer Kaffee.

Zu den Vulkanen
Links oben der Mount Batur
südöstlich der Mount Agung